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Gesamtschule St. Josef, Bad Honnef

Mitten in Bad Honnef wurde nicht nur ein neues Schulgebäude fertiggestellt, sondern auch der Wechsel zu einer neuen Schulform vollzogen – aus der bisherigen Realschule wird die Gesamtschule St. Josef, die in Trägerschaft des Erzbistums Köln geführt wird.

Der Ausbau des Schulstandorts ermöglichte eine Neuinterpretation des städtebaulichen Gesamtkontextes und die Entwicklung eines flexiblen Lernhauses. Den Auftakt für die Planung bildete ein gewonnenes Wettbewerbsverfahren im April 2017.

Schule bauen

Bauvorhaben

Neubau einer vierzügigen Gesamtschule mit zweizügiger Oberstufe plus Sporthalle

Bauherr:in

Erzbistum Köln

Standort

Königin-Sophie-Straße 10, 53604 Bad Honnef

Bauvolumen

BGF: 11.895 m², BRI: 56.758 m³

Leistungsphasen

2-9

Projektdaten

Bauvorhaben

Neubau einer vierzügigen Gesamtschule mit zweizügiger Oberstufe plus Sporthalle

Bauherr:in

Erzbistum Köln

Standort

Königin-Sophie-Straße 10, 53604 Bad Honnef

Bauvolumen

BGF: 11.895 m², BRI: 56.758 m³

Leistungsphasen

2-9

Wettbewerb

04/2017, 1. Preis

Bauzeit

06/2018-10/2020 (1. BA Schule), 11/2020-08/2022 (2. BA Sporthalle)

Städtebau

Das parkähnliche Schulareal liegt im Zentrum von Bad Honnef in einer heterogenen städtebaulichen Struktur. Der Neubau gliedert sich in zwei Hauptbaukörper und wurde in zwei Bauabschnitten im laufenden Schulbetrieb erstellt. Ein viergeschossiger Schulbaukörper, entlang der südlichen Grundstücksgrenze angeordnet, gegenüber des ebenfalls viergeschossigen Cura-Krankenhauses und ein zweigeschossiger Hallenbaukörper, der nordöstlich über einen eingeschossigen Bereich direkt an die Schule angebunden ist. Durch eine deutliche räumliche Neufassung im Vergleich zur Bestandssituation, werden die angrenzenden Straßenzüge erweitert, die Verkehrssituation entlastet und der Stadtraum aufgewertet.

Auf dem Grundstück selbst mit seiner historischen Parkanlage und dem stadtbildprägenden Baumbestand entsteht eine größere zusammenhängende Schulhoffläche. Im südwestlichen Bereich des Grundstücks befindet sich die denkmalgeschützte Villa Magdalena aus der Gründerzeit, in die nach der Sanierung die Schulverwaltung eingezogen ist. Ein überdachter, offener Gang, der vom Hauptzugang im Norden über die Sporthalle zum Schulgebäude weiter bis zur denkmalgeschützten Villa Magdalena führt, schafft eine räumliche Vernetzung der verschiedenen Gebäude untereinander und bindet den Park in das Gesamtensemble ein.

Architektur

Über den Haupteingang der neuen Schule gelangt man durch einen großzügigen Windfang in das einladende Foyer. Als eingestellter Holzkörper markiert der Raum der Stille den Eingang der Schule und weist signifikant auf den christlichen Hintergrund der Schule hin. Ob als Rückzugsort im Schulalltag oder für den Religionsunterricht, dieser Raum steht jedem offen. Ein Lichthof im nordöstlichen Bereich des Foyers sorgt für die Belichtung des angrenzenden Lehrerzimmers.

Südlich des zentralen Haupttreppenhauses befindet sich die Mensa mit Ganztagsbereich – der kommunikative Mittelpunkt des neuen Schulhauses. Sitzstufen laden zum Treffen und Verweilen ein und lassen sich im Falle einer Schulveranstaltung als Bühne nutzen. Mittels einer mobilen Trennwand kann der angrenzende Bereich Darstellen und Gestalten flexibel zugeschaltet werden. Auch der westlich anschließende Freizeitbereich lässt sich zur Mensa hinzufügen oder, durch einen Vorhang getrennt, parallel nutzen. Die Bibliothek orientiert sich zum Park. Die Oberstufen-Cafeteria grenzt nördlich, die Küche und ein Kiosk südlich an die Mensa an.

Die Lerncluster und Fachräume in den drei Obergeschossen werden über das zentrale Haupttreppenhaus erschlossen.

Im nördlichen Gebäudeflügel sind die einzelnen Lernebenen als Cluster organisiert. Jeweils vier Klassenräume gruppieren sich um eine gemeinsame Mitte. Das einladende Forum schafft Raum für gemeinsames Miteinander und kann – je nach Lern- und Lehrsituation – den einzelnen Klassen zugeschaltet werden. Dies ermöglicht verschiedene Unterrichtsformen – von der klassischen Mathestunde an der Tafel bis hin zu fächer- und klassenübergreifendem Lernen in Gruppenarbeit. Das architektonische Konzept schafft die Voraussetzung für eine zeitgemäße pädagogische Flexibilität. Auf jeder Lernebene sind zwei Cluster angeordnet, die sich einen ergänzenden Differenzierungsraum teilen. Raumhohe Verglasungen schaffen Transparenz. Auf diese Weise werden die Räume miteinander verbunden und Blickbeziehungen ermöglicht. Ein Atrium, das sich über alle Ebenen erstreckt, sorgt für die Belichtung der innenliegenden Foren.

Im südlichen Gebäudeflügel befinden sich im ersten Obergeschoss die Lehrräume für Kunst, Werken, Technik und Hauswirtschaft sowie im zweiten Obergeschoss die Fachräume für die Naturwissenschaften – Physik, Biologie und Chemie. Im dritten Obergeschoss befindet sich der Cluster der Oberstufe. Auch hier gruppieren sich die Kursräume um ein großzügiges Forum und bilden einen eigenen Bereich für die älteren Schüler, ergänzt von Differenzierungsräumen sowie einem Computerraum. Aus den Fenstern fällt der Blick auf den Drachenfels.

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